Brot für die Welt zum Luftverkehrskonzept

  1. Brot für die Welt zum Luftverkehrskonzept

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Das Bundesverkehrsministerium entwickelt gerade etwas, auf das Flughafenbetreiber und Luftfahrtindustrie schon lange warten: ein Luftverkehrskonzept. Daran sind auch Umweltverbände und Entwicklungsorganisationen beteiligt. Die finden aber, das Konzept geht noch nicht in die richtige Richtung, sagt Heinz Fuchs von „Brot für die Welt“:

Die Bereiche des Umwelt-, Lärm- und Klimaschutzes werden vollkommen vernachlässigt, und auch die Fragen der globalen Auswirkungen des Flugverkehrs fallen hinten runter, | weshalb wir als „Brot für die Welt“ sagen: Hier müssen wir uns einmischen vor dem Hintergrund, dass der Flugverkehr | auch für den Klimawandel verantwortlich ist.

Heinz Fuchs leitet das Referat „Wirtschaft und Umwelt“ bei „Brot für die Welt“. Schon am Titel „Luftverkehrskonzept“ sei zu erkennen: Der Fokus liegt auf dem Flugverkehr. „Brot für die Welt“ schlägt stattdessen ein Gesamt­verkehrs­konzept vor – zusammen mit sieben Umweltverbänden. Dazu gehört auch eine Klimaabgabe von 10 Euro auf jede Tonne CO2-Äquivalent im Luftverkehr, die schrittweise steigen soll.

Wir müssen dahin kommen, Subventionen in umweltbelastende und wenig nachhaltige Konzepte zu verhindern. D.h. das, was umweltschädlich ist, wird teuer, das was umweltfreundlich ist, wird günstiger.

Aus Sicht der Entwicklungs- und Umweltorganisationen ist ein Ausbau der Flughäfen in Deutschland nicht nötig. Mehr noch: Regionalflughäfen sollten nicht subventioniert werden. Zukunft habe ein „Airrail-Plus“-System, bei dem die fünf größten deutschen Flughäfen noch besser an die Bahn angebunden werden – inklusive bequemer Gepäcklogistik.

In einem vernünftigen Verkehrskonzept | könnte | auch der Frankfurter Flughafen für Erfurt | eine realistische Perspektive sein. In einem gut austarierten Anbindungskonzept, was es so bisher nicht gibt.

Heinz Fuchs ist überzeugt, der erste Schritt dahin ist sofort möglich:

Der Verzicht auf Kurzreisen | bis 1.000 km wird dazu führen, dass es fast ’ne ¼ Million weniger Flüge gibt. | Was aber auch die Bereitschaft von Reisenden voraussetzt, an der Gestaltung einer nachhaltigen Mobilität mitzuwirken.

Stefan Erbe, Evangelische Redaktion