Nächster Halt: Fruitvale Station (Mai 2014)

  1. Nächster Halt: Fruitvale Station (Mai 2014)

Track Info

„Nächster Halt – Fruitvale Station“ – So heißt der Film, der jetzt in den Kinos läuft und eine wahre Geschichte erzählt: Am 1. Januar 2009 erschütterte der Tod eines 22-jährigen Mannes San Francisco und die gesamten USA. Ein Fall rassistisch motivierter Polizeigewalt.

5 – 4 – 3 – 2 – 1 – frohes neues Jahr!

Das Jahr 2009 soll ein gutes Jahr werden für Oscar Grant. Er will endlich ein besserer Mensch werden, sein Leben in Ordnung bringen. Und damit beginnt er schon einen Tag vorher – an Silvester 2008: Er bringt seine Tochter in den Kindergarten, fährt seine Freundin zur Arbeit, und versucht, seinen Job wieder zu bekommen –

Ich versuch alles wieder auf die Reihe zu kriegen, ich brauch den Job man.

Oscar Grant ist 22 und kein unbeschriebenes Blatt. Vor einem Jahr saß er im Gefängnis. Aber jetzt, am letzten Tag des Jahres, scheint endlich alles ins Lot zu kommen. Erst die Geburtstagsfeier seiner Mutter und abends Silvester feiern.

Habt ihr heute Abend was vor? – Treffen uns mit Freunden, fahren in die Stadt – Fahrt doch lieber mit der Bahn, dann könnt ihr tun und lassen, was ihr wollt, und braucht euch keine Sorgen zu machen.

Der Tipp der Mutter wird Oscar zum Verhängnis: Auf dem Rückweg nach Hause pöbeln ihn frühere Mithäftlinge an.

Oscar? Ey, ich kenn dich doch! …

Es kommt zu einer Prügelei. An der Station „Fruitvale Station“ greifen Polizisten ein – mit unglaublicher Härte. Und Oscar und viele Augenzeugen filmen das Ganze mit ihren Handys.

Ja, ich hab Ihre Dienstnummer, Mann! – Halt deine dumme Fresse und steck das Telefon weg!

Plötzlich wird der unbewaffnete Oscar Grant von einem weißen Polizisten erschossen. – Gefilmt von zahlreichen Augenzeugen mit ihren Handys.

Mit diesen Original-Handy-Videos beginnt übrigens das Kino-Debüt von Regisseur Ryan Coogler. Er gewinnt mehrere internationale Kino-Preise, und die Jury der Evangelischen Filmarbeit wählt „Nächster Halt: Fruitvale Station“ zum Film des Monats Mai 2014. Weil er uns „eindringlich daran erinnert, dass man immer noch um Leib und Leben fürchten muss, wenn man nicht die ‚richtige‘ Hautfarbe hat.“ Ein großartiger Film.

(Bahndurchsage) Nächster Halt: Fruitvale Station

Stefan Erbe, Evangelische Redaktion